Mach’s nach! – Wenn Hunde Menschen nachahmen

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Do as I do!

 

Dass Hunde Handlungen des Menschen in einer „Do-as-I-do“-Situation nachmachen können, hat Claudia Fugazza schon in früheren Studien zeigen können. Dabei macht der Mensch eine Aktion vor und der Hund soll die gleiche Aktion imitieren. Das Training dazu ist in zwei Schritte unterteilt. Im ersten Schritt lernt der Hund zunächst, drei bestimmte Aktionen nachzumachen. Wenn diese zuverlässig abrufbar sind, wird dem Hund beigebracht, die „Machs auch“-Regel zu generalisieren – so dass er also auch ihm völlig neue Aktionen imitieren kann.

Hier werden die einzelnen Schritte genauer beschrieben:

http://www.apprendimentosociale.it/en/seminars-and-events/preliminary-training/

Und so sieht es dann aus, wenn der Hund diese Regel verstanden hat – Frauchen macht’s vor und Sam macht’s nach:

 

Diese Form des sozialen Lernens kann sogar effektiver sein, als ein clickerbasiertes Shaping-Training.

 

Haben Hunde ein Langzeitgedächtnis?

 

In ihrer aktuellen Studie haben Claudia Fugazza und Kollegen nun untersucht, ob die Hunde auch in der Lage sind, sich die demonstrierten Aktionen zu merken und zu einem späteren Zeitpunkt auszuführen.

Dazu wurden 12 Hunden vier verschiedene Aktionen an verschiedenen Gegenständen gezeigt. Nach der ersten Aktion gab es eine Stunde Pause, bis der Hund diese nachmachen sollte. Nach der zweiten Aktion wurde eine Pause von 2 Stunden zwischengeschoben. Für die dritte und vierte Aktion wird dann schon das Langzeitgedächtnis benötigt – da lagen nämlich 12 bzw. 24 Stunden zwischen der gezeigten Aktion und der Aufforderung zum Nachmachen.

Einer Vergleichsgruppe von 12 Hunden wurden die gleichen Aktionen präsentiert. Im Unterschied zur „Verzögerungsgruppe“ gab es hierbei aber keine Pausen zwischen dem Vormachen und der Aufforderung zum Nachahmen. So können die Wissenschaftler einschätzen, wie hoch die Nachahmungsrate ist, wenn keine große Gedächtnisleistung notwendig ist.

Die Ergebnisse zeigen, dass es tatsächlich kaum einen Unterschied gibt, ob es nach der gezeigten Aktion eine Pause gab oder nicht. Während die Aktionen in der Vergleichsgruppe zu 83% richtig imitiert wurden, lag die Erfolgsquote in der Verzögerungsgruppe immer noch bei stolzen 72%. Selbst in den Durchgängen mit dem 12h- bzw. 24h-Intervall erreichten die Hunde ähnlich hohe Nachahmungsraten wie die Hunde in der Vergleichsgruppe. Damit konnten Claudia Fugazza und ihre Kollegen zeigen, dass Hunde ein deklaratives Langzeitgedächtnis besitzen und sich präsentierte Aktionen über einen relativ langen Zeitraum merken können.

 


 

Quellen:

Fugazza, C., & Miklósi, Á. (2015). Social learning in dog training: the effectiveness of the Do as I do method compared to shaping/clicker training. Applied Animal Behaviour Science171, 146-151.

 

Fugazza, C., Pogány, Á., & Miklósi, Á. (2015). Do as I… Did! Long-term memory of imitative actions in dogs (Canis familiaris). Animal Cognition, 1-7.

 

Beitragsbild:

Photographers expand horizons in 2010 Army Digital Photography Contest 110311 von U.S. Army/ Flickr unter CC BY 2.0

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