Wann ist ein Lob ein Lob?

WIE oder WAS?

Lob kann gewisse Bereiche des Belohnungszentrums im Hirn des Hundes aktivieren. Die Frage ist aber, ob es dabei vor allem darauf ankommt WIE ich etwas sage, oder WAS ich sage. Oder vielleicht eine Kombination aus beidem?

Zur Beantwortung dieser Frage an ein Forschungsteam um Attila Andics vom Family Dog Projekt der Universität Budapest Hunden verschiedene Wörter vorgespielt und dabei mittels Magnetresonaztomographie die Hinraktivität in bestimmten Bereichen gemessen.

Dazu wurden die Probandenhunde zunächst trainiert, für mehrere Minuten komplett regungslos in einem Magnetresonanztomographen zu liegen (siehe auch Video unten).

Dann wurden ihnen verschiedene Wörter mit verschiedenen Intonationen vorgespielt und die Hirnaktivität wurde gemessen. Es gab Lobwörter mit lobender Intonation, neutrale Wörter mit lobender Intonation, Lobwörter mit neutraler Intonation und neutrale Wörter mit lobender Intonation.

Die Ergebnisse zeigen, dass Hunde die relevanten Worte in der linken Hemisphäre verarbeiten, aber Signale mit lobender Intonation in der rechten Hemisphäre (unabhängig von der Wortbedeutung). Eine Aktivität in Teilen des Belohnungszentrums wird allerdings nur ausgelöst, wenn sowohl die Wortbedeutung als auch die Intonation zusammenpassen.

Das Hundegehirn kann also – genau wie unser Hirn – Informationen der Wortbedeutung und der Intonation einzeln verarbeiten, aber auch kombinieren. Damit ein Lob auch tatsächlich belohnend wirkt, sollten also sowohl die Wortbedeutung als auch die Intonation zusammenpassen.

Es ist also nicht nur wichtig, was wir sagen, sondern auch, wie wir es sagen.

Die neuronalen Prozesse, wie Hunde Wörter verarbeiten, ähneln denen von uns Menschen stark.


Referenz:
Andics, A., Gábor, A., Gácsi, M., Faragó, T., Szabó, D., & Miklósi, A. (2016). Neural mechanisms for lexical processing in dogs. Science353(6303), 1030-1032.


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