Emotionale Erfahrungen beeinflussen den Hundeschlaf

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Anna Kis und ihre Budapester Kolleginnen haben untersucht, inwieweit sich positive und negative Erfahrungen auf den Schlaf eines Hundes auswirken. Dazu wurden die Hunde zunächst mit emotional positiven oder negativen sozialen Interaktionen konfrontiert. Die positive Interaktion bestand dabei aus einem gemeinsamen Ballspiel sowie Streicheln. Die negative Interaktion bestand aus einer Trennungsphase, einer bedrohlichen Annäherung einer fremden Person sowie dem Anstarren mit regungslosem Gesicht.


Im Anschluss wurde das Schlafverhalten der Hunde über drei Stunden untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass sich einige Merkmale des Schlafes je nach vorangegangener Erfahrung unterschieden. Zum Beispiel schliefen die Hunde früher ein, wenn sie vorher die negative soziale Interaktion erlebt hatten. Möglicherweise ist das frühere Einschlafen eine Antwort des Körpers auf den empfundenen Stress (so wie das Schlafbedürfnis zum Beispiel als eine Immunantwort bei Krankheit steigt). Außerdem war die REM-Phase des Schlafes deutlich kürzer wenn die Hunde zuvor die positive Interaktion erlebt haben. Die REM-Phase des Schlafes ist u.a. durch eine erhöhte Herzschlagrate sowie eine gesenkte Herzschlagvariabilität gekennzeichnet. Oxytocin vermittelt einen gegenteiligen Effekt (niedrige Herzschlagrate, höhere Herzschlagvariabilität). Möglicherweise hat die Ausschüttung von Oxytocin während der positiven Interaktion zu einer Verkürzung der REM-Phase geführt. 


Die Wissenschaftlerinnen konnten also zeigen, dass schon sehr kurze emotionale Interaktionen einen Einfluss auf die Makrostruktur des hündischen Schlafes haben können. Die Struktur des Schlafes könnte also als ein Indikator für das Wohlbefinden eines Hundes dienen.

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